DIN 277 & Wohnflächenverordnung - Ein Vergleich
Die DIN 277 und die Wohnflächenverordnung (WoFlV) sind zwei unterschiedliche Methoden zur Berechnung von Flächen in der Immobilienwirtschaft. Während die WoFlV speziell für Wohnflächen entwickelt wurde, ist die DIN 277 eine umfassendere Norm für alle Gebäudetypen. Doch welche Methode ist wann relevant? Dieser Artikel vergleicht beide Berechnungsmethoden und zeigt die wichtigsten Unterschiede auf.
Grundlagen von DIN 277 und WoFlV
Die DIN 277 ist eine Norm des Deutschen Instituts für Normung und wird primär für Gewerbeimmobilien, Baukostenberechnungen und Architekturplanungen verwendet. Sie berechnet die gesamte Brutto- und Nettogrundfläche eines Gebäudes.
Die Wohnflächenverordnung (WoFlV) hingegen ist eine gesetzliche Verordnung, die speziell für Wohnflächen in Mietwohnungen und im sozialen Wohnungsbau gilt. Sie definiert, welche Flächen als Wohnfläche gelten und welche nur anteilig oder gar nicht angerechnet werden.
Vergleich: DIN 277 vs. WoFlV
Die folgende Tabelle zeigt die wichtigsten Unterschiede zwischen den beiden Methoden:
Merkmal | DIN 277 | WoFlV |
---|---|---|
Anwendungsbereich | Alle Gebäudetypen (Wohn-, Gewerbe-, Bürogebäude, etc.) | Nur für Wohnflächen in Mietwohnungen und gefördertem Wohnungsbau |
Berücksichtigte Flächen | Brutto- und Nettogrundfläche, Verkehrsfläche, Nutzfläche | Wohnfläche, teilweise angerechnete Flächen (z. B. Balkone, Terrassen) |
Balkone, Terrassen | Voll angerechnet | 25% bis 50% der Fläche wird angerechnet |
Kellerräume | Je nach Nutzung anrechenbar | Nicht als Wohnfläche angerechnet |
Flächen unter Dachschrägen | Volle Anrechnung | Flächen zwischen 1m und 2m Höhe nur zu 50% angerechnet |
Geltungsbereich | Planung, Baukostenberechnung, gewerbliche Mietverträge | Mietrecht, Fördermittel für Wohnraum |
Wann wird welche Methode verwendet?
Die DIN 277 eignet sich für Gewerbeimmobilien, Büroflächen und Bauprojekte, bei denen eine umfassende Berechnung aller Flächen erforderlich ist. Sie wird häufig für Baukostenkalkulationen und Mietverträge im Gewerbebereich genutzt.
Die WoFlV ist dagegen für Wohnimmobilien relevant, insbesondere bei Mietverträgen und Fördermitteln für den sozialen Wohnungsbau. Hier ist sie die gesetzlich vorgeschriebene Methode zur Wohnflächenberechnung.
Fazit
Während die DIN 277 eine umfassende Flächenermittlung für alle Gebäudetypen ermöglicht, regelt die Wohnflächenverordnung speziell die Berechnung von Wohnflächen. Welche Methode genutzt wird, hängt vom jeweiligen Anwendungsfall ab.
Für Mieter und Vermieter ist die WoFlV entscheidend, um Mietflächen korrekt auszuweisen, während Investoren und Architekten mit der DIN 277 präzise Flächenberechnungen für Bauprojekte durchführen.